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Videobasierte Unterrichtsstudie zur Unterrichtsqualität in der Flexiblen Eingangsphase (FLEX) des Landes BrandenburgLaufzeit: November 2005 - Mai 2006 Projektleitung: Prof. Dr. Ursula Carle, Universität Bremen Vorgeschichte und Kontext der StudieNach der durch die KMK 1997 angeregten, bundesweiten, Diskussion zur Neugestaltung des Schulanfangs startete das Land Brandenburg im Jahr 1999 einen ersten Schulversuch zur Erprobung der flexiblen Schuleingangsphase. Ziel war es, den KMK-Empfehlungen zum Schulanfang vom 24.10.1997 folgend, Unterrichtsmuster für eine grundlegende Innovation im Bereich der Differenzierung, Individualisierung und zielgruppenspezifischen Förderung in der Schuleingangsphase zu entwickeln. Inzwischen sind an die 140 Grundschulen in Brandenburg an diesem Schulentwicklungsvorhaben beteiligt. Neben der Frage nach der Optimierung des Schulanfangs für alle Kinder stellte sich für eine zusammenfassende Evaluation die Frage nach der Gestaltung der pädagogischen Qualität des Schulanfangs - auch, um den gestiegenen gesellschaftspolitischen Anforderungen an Schule gerecht werden zu können. In diesem Zusammenhang wurde das Arbeitsgebiet Grundschulpädagogik mit der Durchführung einer exemplarischen, videobasierten Unterrichtsanalyse beauftragt. Publikation der ErgebnisseAuf der Evaluationstagung des LISUM im Oktober 2007 fand unser Beitrag mit dem Schwerpunkt 'Erhöhung der Aufgaben- und Unterrichtsqualität' große Beachtung. UntersuchungsauftragDie Aufgabe dieser Studie war es, an einigen ausgewählten FLEX-Schulen in Brandenburg eine exemplarische Videostudie zur Evaluation der Unterrichtsqualität durchzuführen. Aus unseren Vorerfahrungen in Thüringen, Niedersachen und Bremen sowie aus dem Anspruch der flexiblen Schuleingangsphase in Brandenburg sollte die Unterrichtstudie folgende Fragen klären:
Für die Untersuchung mussten die drei Fragestellungen kriterial unterfüttert werden. Dazu wurden für die erste Frage die maßgeblichen "Standards" zusammengestellt, die in den FLEX-Handbüchern bereits ausformuliert sind (zu den FLEX-Handbüchern >> hier). Um Potenzen und Reserven (Entwicklungsbedarf) zu ermitteln, reichten die Angaben der FLEX-Handbücher alleine allerdings nicht aus. Vielmehr musste ebenfalls der aktuelle Stand der Unterrichtsforschung Berücksichtigung finden. Da eine Maßgabe ist, dass der jahrgangsgemischte Unterricht in der FLEX vorwiegend dem Üben und Festigen dienen soll, mussten für eine Bewertung der Unterrichtsqualität überdies neben allgemeinen Kriterien guten Unterrichts auch solche für qualitativ hochwertige Übungs- und Festigungsaufgaben aus der dazu vorliegenden Forschung zusammengetragen werden. Siehe dazu Kap. 7.1.2. unseres Berichtes. Die wichtigsten Ergebnisse Der eingeschlagene Weg, die FLEX-Schulen künftig schulindividueller und lehrkraftindividueller zu unterstützen, erscheint nicht nur angesichts vorhandener Entwicklungsunterschiede sinnvoll. Ziel muss es sein, die Schulen und ihre LehrerInnen für eine entspanntere und zugleich ambitioniertere Entwicklungsarbeit zu gewinnen und zu befähigen. Kern der künftigen Entwicklungsarbeit sollte die Steigerung der Aufgabenqualität und eine veränderte Vorstellung vom Lernprozess der Kinder sein. Aufgaben müssen so beschaffen sein, dass vertieftes Lernen möglich ist und ein Ringen um persönlich interessierende Sachfragen, alleine aber vor allem in der Kooperation mit anderen Kindern, angeregt wird - siehe Kapitel 4.2. Entsprechend sollten Lehrerinnen und Lehrer noch mehr dem Lernen der Schülerinnen und Schüler nachspüren, um passende und ehrgeizige Aufgaben stärker mit ihnen zusammen entwickeln zu können. Grob gesagt: Die Zeit der Beschäftigung der Kinder mit Vorgefertigtem (insbesondere Arbeitsblätter) muss deutlich reduziert werden - z.B. in Projekten mit Ernstcharakter. Damit sinkt der Anteil nachvollziehendem Üben zugunsten des Anteils von Transferlernleistungen. Kinder sollten ihre Lernprozesse benennen, bewerten und reflexiv verbessern können. Dann würde sich auch die Wahrnehmung ihrer eigenen Entwicklung, ihres Lernfortschritts verbessern und machte sich nicht mehr vorwiegend an der Zahl der ausgefüllten Blätter oder der vollendeten Spiele fest. Zu den gesamten Ergebnissen siehe Kapitel 7.5 Zusammenfassende Interpretation der Unterrichtsstudie. Zitationsvorschlag für unseren Bericht: oder für den aktuellen Buchartikel: Carle, Ursula; Metzen, Heinz (2008_09): Projektentwicklungsbeurteilung zur Unterrichtsqualität der FLEX-Schulen auf der Basis exemplarischer Unterrichtsanalysen. In: Liebers, Katrin; Prengel, Annedore; Bieber, Götz (Hrsg.): Die flexible Schuleingangsphase. Evaluationen zur Neugestaltung des Anafangsunterichts. Weinheim: Beltz, 97-137.
zuletzt aktualisiert: 20140328 (mz) |
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